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Technik und Bewaffnung des Regimentes
Fla-SFL ZSU 23-4 "Schilka"
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Die ZSU 23-4 entstand in den frühen 1960er-Jahren in der Absicht, die mechanisierten sowjetischen Streitkräfte mit einer hochgradig mobilen, moderat geschützten
Kurzstrecken-Luftabwehrplattform auszurüsten. Die Bezeichnung ZSU-23-4 steht für "Flugabwehr-Selbstfahrlafette" (Зенитная самоходка Установка, zenitnaja samochodnaja ustanowka) und
verweist auf die Kalibergröße 23 mm und die Anzahl der Läufe 4.
Benannt wurde sie nach einem sibirischen Fluss, Shilka.
Die Entwicklung begann in der Sowjetunion bereits 1957. Aufgrund der dynamischen Entwicklung im Koreakrieg stellte sich schnell heraus, dass die vorwiegend gegen Flugziele mit Propellerantrieb
vorgesehene ZSU 57-2 trotz mit ansehnlicher Feuerkraft, aber mit Technik größtenteils aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs ausgestattet, im modernen Gefecht überholt war.
Die Serienproduktion erfolgte von 1965 bis 1982 im Maschinenbauwerk Mytyschi und im Maschinenbauwerk Uljanowsk. In dieser Zeit wurden sehr hohe Stückzahlen produziert.
Als Fahrgestell wurde der Typ GM 575, eine Modifikation des für den Schwimmpanzer PT-76 entwickelten Chassis, genutzt.
Im Heck sind Antrieb und Stromversorgungsanlage untergebracht, der Mittelteil nimmt den Turm auf, vorn links befindet sich der Platz des Fahrers.
Das Chassis ist mit Torsionsstäben gefedert und besitzt auf jeder Seite sechs Laufrollen, Stützrollen sind nicht vorhanden. Fahrgestell und Antrieb ermöglichen eine Marschgeschwindigkeit
von 50 km/h auf der Straße und 30 km/h im Gelände, damit kann die ZSU-23-4 den zu unterstützenden Einheiten sowohl auf dem Marsch als auch im Gefecht folgen.
Chassis und Turm sind zum Schutz gegen Splitter und kleinkalibrige Munition gepanzert. Eine Filterventilationsanlage, schützt vor bakteriologischen und chemischen Kampfstoffen sowie radioaktivem Niederschlag. Die ZSU 23-4 ist nicht schwimmfähig, kann aber Gewässer bis zu einer Tiefe von 1m ohne Vorbereitung durchfahren.
Größe und Gewicht erlauben einen Lufttransport mit Flugzeugen der Typen Antonow An-12 und Iljuschin Il-76.
Die Waffenanlage befindet sich in den vorderen zwei Dritteln des Turms. Vorn mittig befindet sich die eigentliche Waffenanlage AZP-23-4 Amur. Sie besteht aus vier Maschinenkanonen,
Kaliber 23 mm. Die Waffen sind flüssigkeitsgekühlt und haben eine Feuergeschwindigkeit von 11 Schuss je Sekunde. Daraus resultiert eine theoretische Feuergeschwindigkeit von 3.200 bis 3.600
Schuss/min beim Schießen aus allen vier Rohren, es kann jedoch auch aus nur zwei Rohren geschossen werden.
In der NVA wurde die "Schilka" im Zeitraum von 1968 bis 1985 eingeführt. Taktisch wurde die "Schilka" vor allem zur Bekämpfung von niedrig fliegenden Luftzielen wie
Hubschraubern und Flugzeugen eingesetzt, insbesondere in motorisierten Schützenregimentern. Ihre hohe Beweglichkeit und die Fähigkeit, schnell auf Bedrohungen zu reagieren, machten
sie zu einem wertvollen Bestandteil der Luftverteidigung. Die hohe Feuerrate der 4x 23-mm-Kanonen und das integrierte zielverfolgende Radar boten eine hohe Treffgenauigkeit. Die
geringere Masse der ZSU-23-4 erhöhte außerdem die Beweglichkeit und erleichterte den Transport.
Die "Schilka" war nicht nur für die Luftabwehr zuständig, sondern konnte auch gegen Bodenziele eingesetzt werden, was ihre Vielseitigkeit im Gefecht unterstrich. Durch die Integration in die
taktischen Abläufe der motorisierten Schützenregimenter trug sie dazu bei, die Überlebensfähigkeit der Truppen im Gefecht zu erhöhen.
Im MSR-7 wurde die ZSU 23-4 im Jahr 1983 eingeführt. Die Fla-SFL-Bttr bestand aus 4 Fahrzeugen ZSU 23-4 und der beweglichen Führungsstelle auf Basis des SPW 60. Im weiteren gehörte eine Funkmesswerkstatt auf Basis des Lkw KRAS sowie Fahrzeuge zum Transport von Munition und zum Transport von Ersatzteilen, Werkzeugen und Zubehör zum Bestand der Fla-SFL-Bttr.
Taktisch-technische Daten: |
Besatzung: |
4 (Kommandant, Fahrer, Kanonier, Radarbediener) |
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Motor: |
V-6R Vielstoffmotor
Direkteinspritzung, Wasserkühlung |
Gewicht: |
21 t |
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Hubraum: |
19.866 cm³ |
Länge: |
6,54 m |
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Leistung: |
280 PS (209 kW) |
Breite: |
3,07 m |
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Höchstgeschwindigkeit: |
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Höhe: |
2,64 m / 3,57 m |
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Straße: |
50 km/h |
Bodenfreiheit: |
37 cm |
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Gelände: |
30 km/h |
Hauptbewaffnung: |
4x Maschinenkanone 2A7, 23 mm |
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Reichweite: |
450 km (Straße) 300 km (Gelände) |
Schussweite: |
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Panzerung: |
9,2 - 15 mm |
Höhe: |
bis 1.500 m |
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Federung: |
Drehstab |
Schrägentfernung: |
200 - 2.500 m |
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Fahrbereich: |
500 km |
Erdziele: |
bis 2.000 m |
Feuergeschwindigkeit: |
3.400 Schuß/min |
Kampfsatz: |
2.000 Granatpatronen |
Funkmessgerät: |
Frequenzbereich: |
2 cm |
Auffassentfernung: |
20 km |
autom. Zielbegl.: |
12 km |
Bestandteile und Zubehör:
- Funkmeßfeuerleitgerät RPK-2 mit
- Funkmeßgerät 1RL33
- Rechengerät 1A7
- Stabilisierungssystem
- optische Visier
- Kommandantenrichtgerät
- Primärstromversorgung mit Gasturbine DG-4M1
- Funkgerät R-123
- Bordsprechanlage R-124
- Panzer-Navigationsgerät TNA2 / TNA3
- Beobachtungsgeräte:
- TPKU-2
- 4 Winkelspiegel BMO-190 / 190B
- TKN-1T oder TKN-1TS mit IR-Scheinwerfer mit IR-Scheinwerfer OU-3GA2
- TWNO-2 oder TWN-2 mit IR-Scheinwerfer
- 3 Glasblöcke B-1 oder B-1K
- Dosisleistungsmesser DP-3
- Gerät zur Spezialbehandlung GES-10
Quellen: Fotobuch “Militärfahrzeuge aus dem Osten” (www.garant-verlag.de) / Wikipedia / militaertechnik-der-nva.de / www.RWD-MB3.de /
en.topwar.ru
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