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Gedenken

 

Nachruf

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OSL Gotthardt Schmidt
OSL Siegfried Biallas
OSL Horst Magener
Oberst Joachim Schönfelder
 
 
 
 
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letzte Änderung:
29. April 2016

 

    Ein Nachruf... 

 

    in loser Folge wollen wir hier das dienstliche Wirken ehemaliger Kameraden würdigen
 
 
 
 
         Oberst Joachim Schönfelder begann am 09.12.1948 in der 7. Volkspolizeibereitschaft Sachsen seinen Dienst in den Bewaffneten Organen. In den Jahren 1950-1953 besucht er die Infanterie-Offiziersschule in Döbeln und verblieb dort zunächst als Lehroffizier. Noch vor Gründung der NVA wurde er ins mechanisierte Kommando der KVP Bärenstein/Marienberg versetzt. Bei Aufstellung des MSR-7, am 20. August 1956, erfolgte aufgrund seiner vorbildlichen Arbeit der Einsatz als Stellvertreter des Stabschef und wenig später wurde er auf Vorschlag des ersten Kommandeurs des Regiments, Oberstleutnant Rexin als Stabschef eingesetzt.

    Kameraden aus dieser Zeit, wie OSL Gotthardt Schmidt, OSL Achim Hunger und ich, OSL Horst Bess, sowie viele andere erinnerten sich gern an diese Zeit und sprechen mit Achtung von Joachim Schönfelder. Dabei denken sie besonders an seinen weiteren Entwicklungsweg, der für einen Truppenoffizier etwas ungewöhnlich ist, und deshalb große Anerkennung verdient.

      Anfang der 60iger Jahre kam es in Afrika zu einigen entscheidenden gesellschaftlichen Veränderungen. So erklärte die bislang britische Kolonie Sansibar Ende 1963 ihre Unabhängigkeit und tendierte stark in Richtung Sozialismus. Für die sozialistischen Länder, vor allem die UdSSR, CSSR und DDR, Anlass, Unterstützung zu leisten. Wie heute nachzulesen, schickte die CSSR Waffen und die DDR Militärberater, u.a. Joachim Schönfelder. In dieser Zeit, sicherlich keine ungefährliche Aufgabe, wie er sowohl seiner Familie als auch ehemaligen Marienberger Mitstreitern Jahre später mit Stolz erzählt hat.

      Doch damit war seine weitere Entwicklung vorerst bestimmt, denn nach entsprechender Vorbereitung, wurde er 1967 als Oberst erster Militärattache´ im westlichen Ausland (NSW) in Ägypten, welches in dieser Zeit von Gamal Abdel Nasser regiert wurde, eingesetzt. Er hat in dieser Zeit den Sechstagekrieg zwischen Israel und den arabischen Ländern Ägypten, Jordanien und Syrien nicht nur erlebt, sondern an manch geheimer Mission teilgenommen, wie er viel später erzählt hat. So war es z.B. auch sein Verdienst, dass die zerschossenen MiGs nach Dresden in die Flugzugwerft zur Reparatur kamen. Ende 1970 war diese für ihn spannende und verantwortungsvolle Tätigkeit, bei der er die meiste Zeit von seiner Familie begleitet wurde, beendet. Im anschließenden Jahr Dienst im MfNV hat Oberst Schönfelder die im Auslandseinsatz gesammelten Erfahrungen weiter geben können.

      Ende 1971 erfolgte seine Versetzung an die Militärakademie Dresden. Als Lehrer im Fach „Taktik des Regiments“ hat er nun junge Offiziere, die nach Abschluss des Studiums für Dienststellungen in Stäben und Truppenteilen der LaSK Führungsaufgaben erfüllen sollten ausgebildet. Eigene Weiterbildung und die Lehraufgaben waren für ihn eine große Herausforderung. Schnell hat er sich die Anerkennung der Offiziere des Lehrkörpers und Militärhörer erarbeitet. In den Jahren bis zur Beendigung seiner aktiven Dienstzeit 1987 war er aufgrund der Weiterentwicklung des Militärwesens immer aufs Neue gefordert und hat in den „Höheren akademischen Kursen“ unterrichtet. Anlässlich seiner Verabschiedung wurde Oberst Schönfelder mit dem Kampforden in Gold ausgezeichnet. Die Marienberger Dienstzeit hat er nicht vergessen. Manch studierender Offizier des MSR-7 wurde z.B. in der Pause von ihm angesprochen und nach dem Regiment befragt! Ein besonderes Erlebnis war für ihn 1975 ein Truppenpraktikum als Stabschef an der Seite seines langjährigen Freundes OSL Gotthardt Schmidt. Aber auch viele Berufssoldaten der „ersten Stunde“ erkannten ihren ehemaligen Mitstreiter, der am 20. August 1956 in NOCHTEN mit ihnen beim Appell zur Aufstellung der 7.PD und damit auch des MSR-7 gestanden hat.

      Mit dem Herzen ist er dem Regiment bis zu seinem Tod am 09.07.2011 treu geblieben. Seine Familie, Marienberger Freunde und Kameraden der MAK haben ihm das letzte Geleit gegeben.

      Geschrieben von OSL Horst Bess nach eigenen und Erinnerungen der Familie, sowie Unterlagen des Dienstverlaufes (April 2016).


 






 
 
     

 

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